Bedarfsgerecht bauen

Ein Kamineinsatz als Wärmespeicheranlage

Bei der Planung eines Kamins stehen immer die Anforderungen des Kunden und das Machbare im Mittelpunkt. In diesem Fall war der Wunsch des Bauherren allerdings eine Kaminanlage mit Speicher, bei der sich die Konvektionsfunktion vollständig abschalten lässt, sodass je nach Bedarf lediglich der Wärmespeicher zum Einsatz kommen – und das mit einem Kamineinsatz mittlerer Größe.

Auf den ersten Blick wirkt diese Anlage wie eine klassische Kombianlage. Durch die Kombination von Warmluft-Feuerstätte und speichernder Nachschaltfläche ist eine flexible Wärmegestaltung nach Bedarf und Wunsch möglich. Über die Scheibe als auch über die Luftgitter entsteht durch die Konvektion schnelle und direkte Wärme. Dieses Heizkonzept sorgt für den gewünschten Feuerspaß und eine angenehme Strahlungs- und Konvektionswärme. Aber was, wenn mal keine Konvektionswärme gewünscht ist und lediglich auf die Strahlungswärme über die Speicher zurückgegriffen werden möchte? Wie dieses System funktioniert und worauf beim Bau geachtet werden muss, erläutert uns Ofenbauer Holger Nowatzke, der diese raffinierte Anlage geschaffen hat. Üblicherweise wurde das Konzept, die Luftgitter zu verschließen, bei Kachelofeneinsätzen verwendet, um auf Konvektion zu verzichten. So fehlte jedoch oft das eindrucksvolle Flammenbild, das viele schätzen. Früher war es außerdem notwendig, eine große Menge an Wärme zu erzeugen. Deshalb setzten die Haushalte zusätzlich zum Grundofen auf einen Heiz- oder Kamineinsatz. Mit der Zeit wurden immer weniger Grundöfen gebaut und von Heizeinsätzen mit Nachschaltfläche sowie Wärmespeicherfunktion ersetzt. Da sich mittlerweile in jedem Neubau oder Sanierungsobjekt der Wärmebedarf reduziert und dennoch nicht auf das Flammenbild verzichtet werden möchte, kommen Grundöfen aufgrund der Speicherfähigkeit und der angenehmem Strahlungswärme wieder vermehrt zum Einsatz. 

Heute ist es zudem möglich, einen Kamineinsatz mit Nachschaltfläche und Wärmespeicherfunktion zu realisieren, der die Vorteile aus beidem verbindet. Nach wie vor scheuen sich einige davor, Kamineinsätze mit großen keramischen Zügen nachzuschalten, die zusätzlich die Möglichkeit bieten, die Konvektion auszuschalten. Vor allem, wenn sich die Planung aufgrund des Schornsteins als schwierig herausstellte. In diesem Fall hat der schon vorhandene Schornstein den Standort des Kamins vorgegeben. Aus Platzgründen konnte das Zugsystem nicht so gebaut werden, wie es vom Kunden gewünscht war. Zudem stellte die Sitzbank aufgrund der Abgasführung eine weitere Herausforderung dar. Die Abgase verlaufen in den keramischen Zügen nun unten durch die Wand und werden von dort hoch in den Schornstein geleitet. Diese Bauweise ermöglichte erst den Einsatz einer Anheizstrecke. Auf der Anlage und auf der Rückseite befinden sich Luftaustrittsgitter. Das untere Gitter hinten ist der Lufteintritt. Die Verbrennungsluft kommt aus dem Keller. Die direkte Strahlungswärme beheizt das Wohnzimmer und den Wintergarten. Auf der Rückseite zur Küche und zum Esszimmer hin verteilt sich der kleinere Teil der Wärme. Insgesamt umfasst die Fläche 65 m². Als reine Speicheranlage selbst bietet diese 6,5 m² aktive Oberfläche und eine Wärmeabgabe von 5 kW die Stunde.

Gebaut von Holger Nowatzke, H&J Ofenbau GbR aus Melle.

 

„Der Einbau unseres neuen Kamins verlief sehr unkompliziert. Das Team war freundlich, pünktlich und hat sauber gearbeitet. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden – der Kamin passt perfekt in unser Wohnzimmer und sorgt für eine gemütliche Atmosphäre. Auch die Beratung im Vorfeld war hilfreich, sodass wir uns gut aufgehoben gefühlt haben. Insgesamt eine tolle Erfahrung, die wir gerne weiterempfehlen.“ Johannes Polle

Speichern

Auch in einschaliger Bauweise

Camina & Schmid ist Hersteller von individuell zusammenstellbaren Speichersystemen, welche auch als Sets erhältlich sind. Bei sachgemäßer Verarbeitung entsprechend den technischen Spezifikationen und den Installationsrichtlinien dürfen diese einschalig verbaut werden. Die Dichtheitsprüfung erfolgte in Anlehnung an DIBt-Richtlinien. Mit einer Dichte von 2,75 kg/dm3 und einem Wärmeleitkoeffizienten von 2,62 W/m*K bieten die Speichersysteme deutlich höhere Werte im Vergleich zu Schamotte.

  • Einfach geplant, schnell montiert – mit Nut- und Federsystem gestaltet sich der Aufbau komfortabel.
  • Durch die Verstärkung des Materials mit Draht sind unsere Steine zugstabiler und demnach besonders rissunanfällig.
  • Aufgrund der hohen Dichte ist eine sehr kompakte Bauweise möglich, sodass weniger Platz im Aufstellraum benötigt wird.
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